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Göggelbachquelle

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Göggelbachquelle war am Tag des Geotops 2012 gut besucht. Eine Infotafel wurde vom OWV aufgestellt. Über 40 interessierte OWV`ler und Besucher aus Göggelbach, Hartenricht und Neukirchen fanden sich am Sonntag, den 16. September an der Göggelbachquelle oberhalb der Gasstation bei Hartenricht ein. Anlass war der bundesweite Tag des Geotops und die Übergabe der mit Hilfe von Alexander Zweck vom OWV Schwandorf aufgestellten Infotafel zum Göggelbach an die Öffentlichkeit. Unser Fachwart für Geologie und Landschaftsschutz, Horst Meinelt, der auch den Text und die Grafik der Infotafel verfasste, referierte über die Entstehung dieser und anderer Karstquellen. Die wichtigsten Punkte des Vortrages möchte ich hier wiedergeben. Die Göggelbachquelle ist deshalb so interessant weil es sich bei ihr um eine völlig naturbelassene Quelle handelt. Sie hat keine künstliche Fassung.

Geologisch interessant ist auch die Lage mitten im „Kagerholz“. Direkt an der Nahtstelle zweier geologischer Formationen, der Formation des Dogger der aus Sandablagerungen am Grunde eines Urmeeres vor ca. 178 -147 Mio. Jahren entstanden ist und einer Malmschicht direkt am Rande der Frankenalb entspringt der Göggelbach. Der anstehende Malm bildete sich ebenfalls in einem Urmeer vor 160 -144 Mio. Jahren, aber aus Kalkskeletten von Kleinstlebewesen etc. die nach ihrem absterben am Meeresgrund abgelagert und zu Kalkgestein gepresst wurden. Diese leicht wasserlöslichen Kalkschichten werden durch Regenwasser ausgewaschen. Dadurch bilden sich Hohlräume in denen sich Wasser sammelt. Dieses Wasser tritt dann als Quellwasser wieder an der Oberfläche aus. Oft brechen diese Hohlräume durch den darauf liegenden Bergdruck ein. An der Erdoberfläche bilden sich an diesen Stellen deshalb manchmal kleine Senken, sogenannte Dolinen. Auf den Höhen westlich von Göggelbach können zahlreiche Dolinen festgestellt werden Durch die Auswaschung des Kalkgesteins bilden sich immer wieder neue Austrittsöffnungen, also Quellen, an denen das Wasser zutage tritt. Eine Karstquelle wie die Göggelbachquelle kann sich je nach dem im Laufe von Jahrzehnten oder Jahrtausenden verlagern oder ganz versiegen.

Aus den Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern Blatt 6738 Burglengenfeld leicht gekürzt zitiert: „Die Quelle des Göggelbaches entspringt an der Dogger/Malm-Grenze. Direkt unterhalb stauen kleine Kalktuff-Terassen kleine Seen auf die durch Begehung leicht zerstört werden können.“ Also, in Ruhe lassen!! „ Unmittelbar oberhalb der Göggelbachquelle stehen die tiefsten Mergelkalke des Malm Alpha an. Bei Kalktuff handelt es sich um poröse Kalkausfällungen hochmineralisierter Grundwässer, die punktuell oder als Schichtquelle austreten. Die Porosität wird durch übersintertes Material (Blätter, Holz, Moose) verursacht, das hinterher oxidiert wurde. Das Maximum der Sinterkalkbildung ist für die holozäne Wärmezeit (Atlantikum und Subboreal ca. 8000 – 450 v. Chr.) anzunehmen, die Prozesse dauern jedoch an. Dr. Kroemer LfU Bayern, Geologischer Dienst.“ Über den ca. 3 km langen Göggelbach, der dem gleichnamigen Ort seinen Namen gibt und der von Westen her in die Naab mündet steht in den Erläuterungen zur Geol. Karte Nr. 6638 Schwandorf zu lesen:

„Der Göggelbach entspringt im seichten Karst am Ostrand der Frankenalb. Diese Spaltenquelle ist beständig und weißt eine Schüttung von 1,5 – 2 l/s auf. „ Wir konnten aktuell im September 2012 nur ca. 0,8 l/s feststellen was aber an der trockenen Witterung liegen könnte. Weiter steht an anderer Stelle. „Der Göggelbach wirkt vorwiegend erodierend und hat sich in den von Jura und Tertiär-Schichten gebildeten Naabtalrand eingetieft.“ Das kann jeder leicht selber Nachprüfen. Fallen bei der Annäherung an die Quelle doch sofort die tiefen Einschnitte in den Boden auf. Einige weitere Daten die bei einer Untersuchung durch das Landesamt für Wasserwirtschaft erhoben wurden zeigen den hohen Mineralgehalt des Wassers. Beispielsweise werden für Calcium 103,4 mg/l und für Magnesium 4,2 mg/l angegeben. Zahlreiche Kleinlebewesen die auf die Reinheit des Quellwassers hinweisen konnten bei dieser Befundung ebenfalls festgestellt werden.

Seit dem 16. September steht nun eine kleine Infotafel , vom OWV Schwandorf aufgestellt, nahe der Quelle die dem interessierten Wanderer oder Spaziergänger in kurzer Form wichtiges über Karstquellen im Allgemeinen und die Göggelbachquelle im Besonderen näher bringen soll. Es ist zu hoffen, dass Quelle und Bach vor Zerstörung oder Verschmutzung verschont bleiben mögen wie auch unsere Infotafel die hoffentlich interessierte Leser findet. Unserem Freund Horst Meinelt danken wir für seinen interessanten und lehrreichen Vortrag sowie Text und Grafik der Infotafel und zu Alexander Zweck und den weiteren fleißigen Helfern sagen wir Dankeschön für das aufstellen der Tafel. Danke sagen wir auch zu Georg Mändl dem Grundstückseigentümer der den Platz zur Verfügung gestellt hat. Besonders bedanken möchten wir uns bei der Stadtsparkasse Schwandorf für 100 € Spende für einen Teil der Herstellungskosten der Tafel.



Text: Erwin Mayer