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Feldmaikäfer (Melolontha melolontha)

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Der Feldmaikäfer, den man auch Gemeiner Maikäfer (Melolontha Vulgaris) nennt, ist der in Deutschland häufigste der drei bei uns vorkommenden Maikäferarten, die zur Familie der Blatthornkäfer gehören. Männchen und Weibchen werden etwa 20 – 30mm lang. Kopf, Halsschild und Bauchseite des Käfers sind schwarz. Die Flanken sind weiß gezackt, der Körper ist mit weißen Härchen bedeckt. Die Farbe der Beine sowie der Flügeldecken variiert von hell- über rot- zu kastanienbraun. Männchen und Weibchen kann man am besten an den Fühlern unterscheiden.

Die Männchen haben viel größere Fühlerfächer als die Weibchen. Die Fühlerfächer der Männchen haben sieben, und die der Weibchen sechs Lamellen. Auf den Fühlerlammellen der Männchen sitzen ca. 50000 auf denen der Weibchen etwa 9000 Geruchssensoren. Die Männchen finden die Weibchen über den Geruchssinn, der deshalb ausgeprägter sein muss. Der Telson (Hinterleib) läuft bei dieser Art spitz zu und unterscheidet sich so vom Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani) und dem in Deutschland sehr seltenen Melolontha pectoralis.

Der Käfer(Imago) hat eine Lebenserwartung von ca. 7 Wochen. Er fliegt in der Zeit von Ende April bis Anfang Juni je nach Witterung. Der Feldmaikäfer ernährt sich vom Laub der Bäume, am liebsten Eichen- und Buchen-, aber auch Birken- und anders Laub. Die Käfer sind dämmerungsaktiv. Ihr Fluggeräusch ist deutlich hörbar.

Nach der Paarung legt das Weibchen in mehreren Schüben etwa 80 Eier im Boden auf freier Flur ab. Nach 6 – 8 Wochen entwickeln sich daraus ca. 6,5 cm lange Larven. Die Larven des Feldmaikäfers, die Engerlinge, ernähren sich im ersten Jahr von abgestorbenem Pflanzen-material. Im vorgeschrittenen Stadium fressen sie vor allem Gras- und Löwenzahnwurzeln, aber auch Wurzeln von Feldfrüchten. Die Engerlinge überwintern und häuten sich mehrfach im Boden. Sie verpuppen sich dann und der Käfer schlüpft im Herbst um wiederum im Boden zu überwintern. Im Mai gräbt sich der fertige Käfer zur Erdoberfläche durch und sucht Wälder oder Baumgruppen auf und der Zyklus, der je nach Gegend und Witterung 3 bis 5 Jahre dauert, beginnt von neuem.

In größeren Abständen kommt es zu massenhaftem Auftreten des Feldmaikäfers, - sogenannter Maikäferjahre. Dann kann der Feldmaikäfer Schaden anrichten, ganze Bäume sogar kahlfressen. Die betroffenen Bäume erholen sich aber meist schnell wieder und treiben neues Laub aus.

Wegen dieser Maikäferjahre wurde Herr Sumsemann, wie Gerd von Bassewitz den Maikäfer in seinem Märchen „Peterchens Mondfahrt“ nennt, schon des Öfteren vor Gericht gestellt.„ Du unvernünftig , unvollkommene Kreatur, du Inger! Deines Geschlecht ist nicht gewesen in der Arche Noah. Im Namen meines gnädigen Herren und Bischofs von Lausanne gebeut ich euch, allen und jeden, in den nächsten 6 Tagen zu weichen von allen Orten, an denen wächst und entspringt Nahrung für Mensch und Vieh!“ So auch Ende des 15. Jahrhunderts in Lausanne. Die Lausanner Bürger baten den Bischof um Hilfe gegen den Maikäfer. Der ließ eine Ermahnung durch einen Priester an die Käfer und die Engerlinge verkünden.

Da der Maikäfer diese Aufforderung ignorierte, machte man ihm den Prozess. Obwohl dem Maikäfer ein Verteidiger zur Seite gestellt wurde, konnte er die Exkommunizierung nicht verhindern.
Noch schlimmer kam es für Herrn Sumsemann in neuerer Zeit. Durch den massiven Einsatz von Pestiziden in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ist die Art sehr stark zurück gegangen. Gefährdet ist sie allerdings nicht. Natürliche Feinde des Maikäfers sind Vögel, Fledermäuse und der Maulwurf der die Larven frisst.

Text: Erwin Mayer